Ishnaan- die yogische Wassertherapie
nach Yogi Bhajan
Noch außerhalb der Dusche reibt man sich sehr!! sparsam mit Öl ein (ein paar Tropfen für den ganzen Körper). Mandelöl wird empfohlen, keins im Schrank zu haben, sollte aber kein Hinderungsgrund sein…
Das Wasser soll direkt kalt sein- nicht erst heiß, dann lauwarm, nicht “fast kalt”, ganz kalt.
Der Körper wird langsam ans Wasser gewöhnt: zuerst werden die Füße und Unterschenkel, dann die Hände und Unterarme, dann die Oberschenkel außen!!, Oberarme und Schultern, Gesicht, Vorder- und dann Rückseite abgeduscht. Dabei wird der Körper die ganze Zeit intensiv gerubbelt. Der Körper muss in Bewegung bleiben. Das ganze macht man mindestens 3x. Ein Fuß reibt den anderen und die Waden, sonst die Hände benutzen. Irgendwann wird es warm und man merkt die Kälte nicht mehr. Dann ist es gut!
Der Kopf und die Stirn (macht müde), die Innenseite der Oberschenkel und die Genitalien werden
nicht direkt unter das Wasser gehalten. Die Haare wäscht man also extra.
Das ganze kann 5-10 Minuten dauern. Zwischendurch kann das Wasser ausgemacht und nur gerieben werden.
Singen, Prusten und Pfeifen ist erlaubt, Fluchen ist ein unschöner Start in den Tag.
Hinterher sofort kräftig abrubbeln und warm anziehen, heißes Wasser oder Tee
trinken.
Ishnaan wird nicht angewendet: in der Schwangerschaft, während der ersten Tage der
Menstruation, bei Erkältung, Fieber, Rheuma, Herzerkrankungen und Ischiasbeschwerden. Im Zweifel frag bitte deinen Arzt.
Über den Körper verteilt regt die Wassertherapie alle Organe, Drüsen, die Haut und den Kreislauf
an, zu entgiften und sich neu zu regulieren. Ishnaan macht ausgesprochen gute Laune, schöne Haut und stärkt aus yogischer Sicht das Immun- und Nervensystem.
Was hat das mit Psychologie zu tun?
In den Anfängen der Psychiatrie wurden Anwendugen mit kaltem Wasser bei einer Reihe von
Beschwerdebildern eingesetzt. Sicherlich ist die Freiwilligkeit dieser Maßnahmen damals in Frage zu stellen aber wir dürfen ja heute für uns selbst entscheiden. Der Körper
fährt alle Schutz- und Überlebensmechanismen hoch, um mit der Kälte klar zu kommen und gewinnt dadurch ein Vertrauen in seine Selbstregulationsmöglichkeiten zurück. Eine kalte Dusche am
Morgen lässt allen
Stress in eine andere Perspektive rücken und ist auch ein ausgezeichneter Weg, nach belastenden Ereignissen den Kopf frei zu bekommen. Psychoyogisch gesehen ist die Überzeugung, das
Schlimmste am Tag schon hinter sich zu haben, ein guter Puffer gegenüber allem, was danach kommt :-)